Vizemeister 2018 gegen den Deutschen Meister von 2017 – die Futsal Panthers Köln gegen den SSV Jahn Regensburg. Was für ein Vorrunden-Spiel der Deutschen Futsal-Meisterschaft. Ein Duell, das sicherlich auch ein gutes Halbfinale abgegeben hätte und im Vorfeld viel versprach.
Und die 500 Zuschauer in der Sporthalle der Europaschule wurden nicht enttäuscht. Abtastphase? Pustekuchen! Bereits in Minute 5 zündete der Jahn-Knaller zuerst. Luca Piga knallte den Ball, vorzüglich in Szene gesetzt, trocken zur 1:0-Führung in die Maschen (5.). Torwart Max Bartsch blieb chancenlos, da gab’s nichts zu entschärfen. Dann legte die Kölner-Kombinier-Maschinerie los: Joshua Vaas auf Lukas Sepp, Sepp auf den langen Pfosten, Michel Schnitzerling lässt es krachen (11.) zum heiß umjubelten 1:1-Ausgleich!
Dann stockte den Kölner Zuschauern zunächst der Atem. Als letzter Mann legte Joscha Vaas die Zündschnur aus und setzte zur Notbremse an. „Das war ein hartes Spiel. Beide Mannschaften hatten in der ersten Hälfte fünf Team-Fouls. Die Schiedsrichter waren gefordert. Die Rote Karte gegen Joscha ist verständlich. Manche Entscheidungen habe ich jedoch anders gesehen“, so Coach Gerlach zur Entscheidung der Unparteiischen. In der zweiminütigen Unterzahl brannte bei den Futsal Panthers jedoch nichts an. Ein Riesen Kompliment verdiente sich in dieser Phase sowie über das ganze Spiel Max Bartsch. Aber auch seine Vorderleute zeigten in dieser Phase ihre ganze Defensiv-Klasse im Unterzahlspiel. Im Anschluss zeigte ein Panther seine Offensiv-Klasse. In der 17. Spielminute setzte Marvin Buss zum Traumlauf über das halbe Spielfeld an und machte kurzerhand den vielgerühmten „BumBumBuss“. Ein, zwei, drei Fackeln aus Regensburg machte er nass, ehe er den Ball in die Maschen donnerte (2:1). Dieses Tor hatte definitiv Signalcharakter.
Denn nach der Halbzeit folgte der nächste Knaller: Ecke von Captain Heinze, butterweich und in hohem Bogen auf Niclas Hoffmans, Direktabnahme, Volleykracher, Tor! (3:1, 23.) und die Tribüne bebte. Nach der 3:1-Führung kam der Jahn allerdings zurück und den Panthers schwand zunehmend der Druck auf den Ball. Es folgte der 3:2 Anschlusstreffer in der 36. Spielminute durch Christian Saur, nur wenige Zeigerumdrehungen später zu aller Verblüffung der Blindgänger des Spiels. Massud Asiel Sarmie will den Gegner in eigener Hälfte „umlupfen“ und den frei stehenden Bartsch anspielen. Stattdessen landete das Ei im Bogen im Netz. 3:3-Ausgleich, Fassungslosigkeit beim Kölner Team und Anhang. „Sehr kurios, das passiert einmal von 10.000 Mal“, denkt sich Gerlach.
„Dieses Match hatte einen schönen Rahmen, die Zuschauer haben auf jeden Fall ein klasse Spiel gesehen. Viel Dramatik, Glück und Pech lagen da eng beisammen. Im Rückspiel erwarte ich ein Match, dass erst mit dem Buzzer entschieden wird und das einem alles abverlangen wird. Das Unentschieden ist kein Grund, nervös zu werden, im Gegenteil. Es hat sich nicht viel verändert – der, der gewinnt, kommt weiter.“ Am kommenden Wochenende werden die nächsten Knaller gezündet: Das Rückspiel gegen den SSV Jahn Regensburg steigt am 27. April (19 Uhr).
Das Play-Off-Spiel in Köln, was ein Feuerwerk: Die Zuschauer sahen Futsal auf höchstem Niveau. Gerlach abschließend zum Event: „Ein riesiges Dankeschön geht an die ganzen ehrenamtlichen Helfer. Ich würde am liebsten jeden Einzelnen hier nennen. Denn ohne die geht es nicht.“
1:0 Luca Piga (5.)
1:1 Michel Schnitzerling (11.)
2:1 MarvinBuss (17.)
3:1 Niclas Hofmann (23.)
3:2 Christian Saur (36.)
3:3 Massud Asiel Sarmie (36.) ET